Feuerball

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An der Küste zu Rügen

stand einst schweigend ein Mann,

blickte auf zu der Sonne,

die zu röten begann.

 

Doch die strahlende Schöne

sich als Täuschung erwies,

eine glühende Masse

dort die Wolken durchstiess.

 

Wie ein Ball, nur aus Flammen,

in dem alles verbrennt,

der nie aufhört zu wüten,

nur den einen Weg kennt.

 

Eine donnernde Menge

mit gefährlicher Fracht, 

die begleitend zum Feuer

ihre Blitze entfacht.

 

Und der Zeuge am Strande

nur das Eine drin sah:

eine Botschaft der Hölle 

mit dem Ende, das nah.

 

Was er wollt´, war begreiflich,

aber schwierig die Flucht,

schnell hinauf auf die Felsen, 

nur hinfort von der Bucht!

 

Über steinige Wege

und durch knietiefen Sand

kam nur mühsam er vorwärts,

weg vom tödlichen Strand.

 

Stets war´s fallen und aufstehn,

wie auch laufen und gehn,

war es atmen und stöhnen,

und das Ziel kaum zu sehn.

 

Weil die Hoffnung, die antrieb,

war in Kraft limitiert,

wurd der Wille, der endlich,

bald in Angst überführt.

 

Und so stürzte der Fremde

nach beschwerlichem Schritt.

Seine blutige Kleidung

zeigte an, wie er litt.

 

Einen Blick, einen letzten,

zu der droh’nden Gefahr,

nur des Feuerballs Ziele

ein ganz anderes war.

 

Diese zorn´ge Bedrohung 

mit dem donnernden Ruf

durch den Einschlag im Meere

eine neue erschuf.

 

Denn dem Wasser, wie´s brüllte,

eine Welle entsprang,

die mit schäumendem Munde

draufhin alles verschlang.

 

Doch die Felsen von Rügen

waren mehr als nur schön,

als die Wächter der Insel

keinem Feind angenehm.

 

Trotzten standhaft auch diesem,

der sich schleunigst ergab,

und sie schützten den Fremden,

der nicht weit davon lag.

 

Dessen Sorgen, die währten,

auch die Angst noch bestand,

weil die Stimme des Zweifels

nicht so leicht ihm entschwand.

 

Doch sie schließlich verstummte,

da die Nacht sie vertrieb,

für den Morgen, der folgte,

eine Liebliche blieb.

 

Und so stand dann am Strande

wieder schweigend ein Mann,

blickte auf zu dem Himmel,

der an Farbe gewann.

 

Mit geschundenem Körper

doch befreitem Gesicht,

denn die Sonne, die aufstieg,

gab das richtige Licht!