Heldentat und Heldenlohn
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Ein Fuchs, der gerne Eier stahl,
entschied sich anders dazumal.
War für `nen leckren Mittagsschmaus
auf eine fette Henne aus.
Die Henne hatt’ das schnell erkannt
und sich zu jung für’s Sterben fand;
auf das ihr Los ein andres wär,
rief drum sie ihren Liebsten her.
Der Fuchs sah zu dem Hahne rauf
und hörte nur: "Gib lieber auf!
Wenn du dich nicht sofort verziehst,
gleich viel von deinem Blute fliesst!"
Nach diesen Worten drehte er
und kam auch nie zum Stalle mehr.
Zu gross erschien, in Relation,
die Strafe im Bezug zum Lohn.
Der Henne, die am Leben blieb,
es Tränen in die Augen trieb.
Hat ihrem Held ganz aufgeregt
gleich noch ein zweites Ei gelegt.
Und als er neulich vor ihr stand,
wurd sie besonders tolerant;
verzieh ihm gar den Tritt sodann
und bald schon kam ein Küken an.