Zaubermelodie

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In der Wohnung nah dem Markplatz

mit der Tür, die kunterbund,

spielt ein Mädchen, um die zwanzig,

am Klavier zur Mittagsstund.

 

Die Musik, die ist ihr Leben,

auch die Farben geben Kraft.

Sie entflieht so ihren Sorgen,

was im Alltag sie nicht schafft.

 

Was sie spielt, das ist so magisch,

hat es selber komponiert;

noch Minuten nach dem Ende

man den Zauber davon spürt.

 

Hat die Farben ihrer Türe

und ist leicht wie Frühlingswind;

ist so heiter, Grund auf fröhlich,

wie´s die Menschen selten sind.

 

Was entsteht, das sind Kontraste

zu dem Leben, das sie führt,

weil in diesem, dem so grauen,

doch realen nichts passiert.

 

Aber heut ist´s dieser Zauber,

der besonders lang sich hält,

strömt hinaus durch´s off´ne Fenster,

aus der kleinen, heilen Welt.

 

Hier und da sind´s ein paar Noten,

die der Wind zum Marktplatz trägt,

so den Ort, der sonst so hektisch,

mit dem Zauberbann belegt.

 

Der macht glücklich, nicht verbittert,

das einst Schwere fällt nun leicht,

drum versammeln sich all jene,

die er eindringlich erreicht.

 

Dort, inmitten all der Massen,

ist´s ein Mann, der reagiert,

wird gefesselt von den Tönen,

selbst zum Spielen inspiriert.

 

Auf dem Tanz mit seiner Geige,

den ein jeder gerne sieht,

folgen Flöte und auch Stimmen;

wie von selbst all das geschieht.

 

Rasch vermischen sich die Klänge,

weil der Wind sie kumuliert,

jedes Teil davon melodisch,

so gekonnt zusammenführt.

 

Schon erreichen sie die Wohnung,

bis zum Mädchen er sie bringt.

Was für sie schon so perfekt war,

nun noch angenehmer klingt.

 

Dieser Zauber, der ist mächtig,

sie so wundersam ihn spürt.

Es entgleiten ein paar Tränen,

die der Freude, weil´s so rührt.

 

Zaghaft schleicht sie sich zum Fenster,

will begreifen, was geschieht,

doch der Tränen Fluss wird stärker,

als das Menschenmeer sie sieht.

 

Jene Menschen jubilieren,

winken zu von nah und fern.

Deren Wunsch nach weit´ren Noten,

den erfüllt sie noch so gern.

 

Das Klavier, das schafft die Basis,

das so wicht´ge Fundament,

und der Wind, der bringt die Weite,

weil er Grenzen so nicht kennt.

 

So verstärkt sich in der Wirkung

die Magie, die so betört.

Man die leichten, heit´ren Klänge

in den vielen Gassen hört.

 

Doch das Lied, es wird sich ändern,

es gewiss nicht lang so bleibt,

weil die Liebe schon ganz heimlich

ein paar Noten für sie schreibt...